Höhenkrankheit

Höhenkrankheit
Hö|hen|krank|heit 〈f. 20; unz.〉 Krankheitserscheinungen infolge Sauerstoffmangels in großer Höhe; Sy Bergkrankheit

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Hö|hen|krank|heit, die (Med.):
durch eine geringere Sättigung des Blutes mit Sauerstoff in der dünnen Luft großer Höhen (1 b) hervorgerufenes Unwohlsein.

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Höhenkrankheit,
 
Bergkrankheit, Ballonfahrerkrankheit [ba'lɔȖ-], Gesundheitsstörungen, die durch eine Sauerstoffverarmung des Blutes als Folge erniedrigten Luftdrucks und geringeren Sauerstoffgehalts der Luft in größeren Höhen beim Bergsteigen oder Fliegen ohne entsprechende Schutzvorrichtungen ausgelöst werden können. Eine wesentlich erhöhte Gefährdung besteht bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen (besonders Bluthochdruck).
 
Die ersten Anzeichen treten bei 3 000-4 000 m über dem Meeresspiegel auf. Sie sind durch Reaktionen des Organismus zum Ausgleich des erniedrigten Sauerstoffgehalts gekennzeichnet und bestehen in Vertiefung der Atmung, Beschleunigung des Blutumlaufs durch Vermehrung der Pulsschläge, Blutdruckerhöhung, Vergrößerung des Schlagvolumens des Herzens. Von der Sauerstoffverarmung wird v. a. das Gehirn betroffen, wodurch es nicht nur zur Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, sondern auch zu Störungen der Konzentration, Muskelkoordination (frühzeitig am Schriftbild feststellbar), der Sinneswahrnehmungen (Einengung des Gesichtsfeldes, Absinken der oberen Hörschwelle), Entschlusslosigkeit, auch rauschartigen Zuständen (Höheneuphorie, Höhenrausch) mit Verminderung des Urteilsvermögens kommt. Im fortgeschrittenen Stadium (Höhen zwischen 5 000 und 6 000 m über dem Meeresspiegel) werden die Symptome zunehmend bedrohlicher; es treten Lufthunger, Erstickungsgefühle, Schwindel, Stirnkopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen auf (kritische Schwelle), schließlich Lungenödeme, auch Schleimhautblutungen, unregelmäßige Atmung, Herzrasen, Krämpfe, Bewusstlosigkeit (Höhenkollaps) und Tod durch Herz-Kreislauf-Versagen (Höhentod). In der Regel besteht in Höhen über 6 000 m über dem Meeresspiegel Lebensgefahr, über 7 000 m über dem Meeresspiegel tritt der Tod ein. Nach einer langfristigen Anpassung (Adaptation) des Organismus, bei dem es zu einer vermehrten Bildung roter Blutkörperchen kommt (reaktive Polyglobulie), ist die Grenze der Höhenadaptation bei voller Leistungsfähigkeit auf etwa 6 000 m über dem Meeresspiegel, für kurzzeitige, eingeschränkte Leistungsfähigkeit auf 8 000-8 800 m über dem Meeresspiegel hinausschiebbar. Zur Vermeidung der Höhenkrankheit beim Flug in größeren Höhen werden Flugzeuge mit Druckkabinen ausgestattet (andernfalls ist das Anlegen von Sauerstoffmasken erforderlich). - Die Behandlung der akuten Höhenkrankheit besteht in sofortiger Sauerstoffzufuhr mit einem Beatmungsgerät und Transport in normale Höhen.

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Hö|hen|krank|heit, die (Med.): durch eine geringere Sättigung des Blutes mit Sauerstoff in der dünnen Luft großer Höhen (1 b) hervorgerufenes Unwohlsein.

Universal-Lexikon. 2012.

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